Getriebeschäden sorgen vielfach für Störungen und Ausfälle bei Windenergieanlagen (WEA). Bisherige Erfahrungen mit dem Einsatz von Getrieben lassen sich wegen der besonderen Anforderungen an die großen WEA-Getriebe nicht unmittelbar übertragen. Neue Erkenntnisse soll hier das Labor für Großverzahnungsmessungen des Bremer Instituts für Messtechnik, Automatisierung und Qualitätswissenschaft (BIMAQ) an der Universität Bremen liefern.
Herzstück des klimatisierten Labors ist ein Koordinatenmessgerät (Messvolumen 2,5 m x 2 m x 0,7 m; Längenmessabweichung E < 1,6 µm + L/400 µm/mm; 18-22°C). Damit werden neue und defekte WEA-Getriebe-Zahnräder gemessen, um so die Zusammenhänge zwischen Auslegung, Fertigung, Qualität und Funktionseigenschaften von Großverzahnungen in WEA zu untersuchen – mit Auswirkungen unter anderem auf Verschleiß, Lebensdauer, Schadensart und Geräuschentwicklung.
Mithilfe des Labors soll auch die Kalibrierkette für große Bauteile in der Getriebe- und Verzahnungsherstellung geschlossen werden: In Kooperation mit der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) werden im BIMAQ Bezugsnormale kalibriert, also Standardreferenzen für die Produktion definiert.