Der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Europa erfordert auch einen Ausbau des Europäischen Übertragungsnetzes. Der starke Widerstand der Bevölkerung gegen den Bau neuer Freileitungen wird hierbei vielfach den Bau unterirdisch verlegter Übertragungssysteme für die 400-kV-Ebene erforderlich machen. Da für längere Strecken und vor allem für so genannte Zwischenverkabelungen bisher noch keine ausreichenden Betriebserfahrungen vorliegen, besteht in diesem Bereich ein erheblicher Forschungsbedarf.
Forschungsziel ist es, das Verhalten unterirdisch verlegter Übertragungssysteme im Zusammenspiel mit dem heutigen, stark freileitungsdominierten Netz zu untersuchen. Es werden Vor- und Nachteile der verschiedenen Techniken zusammengetragen und die Voraussetzungen für einen sicheren Netzbetrieb analysiert. Freileitung, Kabel und Gasisolierte Rohrleiter (GIL) werden betrachtet, um für einen gegebenen Einsatzort die wirtschaftlich und technisch optimale Leitung zu finden. Besonderes Augenmerk gilt dem Einsatz der GIL, da diese besonders günstige elektrische Parameter aufweist und eine sehr gute thermische Belastbarkeit verspricht. Ein EU-Forschungsprojekt, an dem das IEH gemeinsam mit ForWind, der Firma Siemens und der Firma ILF beteiligt ist, soll den Einsatz eines GIL-Systems zur Anbindung der Offshore-Windenergie untersuchen. Dabei werden unter anderem die elektrische und thermische Belastbarkeit sowie die thermischen Einflüsse auf die Umgebung geprüft.
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