Ansätze zur Berechnung der Wellenlasten an Offshore-Strukturen existieren schon seit Jahrzehnten. Aufgrund der hohen Folgekosten im Versagensfall der Anlagen und Ungenauigkeiten bei den Lastannahmen werden die Bauwerke in vielen Fällen jedoch überdimensioniert bemessen.
Wellenlasten an Offshore-Strukturen werden gewöhnlich mit der Morison-Gleichung berechnet, deren empirische Koeffizienten anhand von Versuchen in Wellenkanälen gewonnen wurden. Auf den dreidimensionalen natürlichen Seegang sind die Gleichungs-Koeffizienten jedoch nicht in vollem Umfang übertragbar. Die voraussichtliche Belastung wird darum häufig zu hoch eingeschätzt.
Die aktuellen Forschungsvorhaben am Franzius-Institut und am Großen Wellenkanal der Leibniz Universität Hannover streben optimierte Lastmodelle für brechende und nicht-brechende Wellen an.
In Modellversuchen im Großen Wellenkanal, anhand von Messdaten aus dem Offshore-Testfeld Alpha Ventus und numerischen CFD-Modellen werden Lastmodelle für Strukturen von Offshore-Windenergieanlagen (OWEA) erarbeitet. Mithilfe dieser Modelle lassen sich OWEA produzieren, die den tatsächlichen Belastungen entsprechen.