Oldenburger Forscherteam untersucht im europäischen Verbund schwimmende Windenergieanlagen
Das Zentrum für Windenergieforschung (ForWind) am Standort der Universität Oldenburg ist eine von zehn Ausbildungsstätten im Aus- und Weiterbildungsprogramm FLOAWER (FLOAting Wind Energy netwoRk). FLOAWER fördert die multidisziplinäre Ausbildung von insgesamt 13 Nachwuchsforschenden mit dem Ziel, leistungsstarke schwimmende Windturbinen zu entwickeln und so die Kosten für Windstrom zu senken. Das Programm wird als sogenanntes Innovative Training Network (ITN) im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen von der EU über vier Jahre gefördert.
Während Europa immer mehr Strom aus Windenergie gewinnt, wird der Platz für zusätzliche Windenergieanlagen an Land langfristig knapp. Daher sehen Forschende in schwimmenden Offshore-Windenergieanlagen beträchtliches Potenzial und eine Chance für Europa. Sie stehen jedoch vor zwei großen Herausforderungen: Die Energiekosten sind nach wie vor höher als für Onshore-Anlagen und es fehlt an qualifizierten Nachwuchskräften. FLOAWER ist darauf ausgerichtet, diese Herausforderungen anzugehen. Im Programm werden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in sieben europäischen Ländern im Rahmen ihrer Doktorarbeiten an Fragestellungen zu schwimmenden Windenergieanlagen arbeiten.
Bei ForWind wird der Fokus auf Fragen zur Dynamik von schwimmenden Turbinen liegen. Sowohl der einströmende Wind als auch die Wellenbewegungen führen zu zusätzlichen komplexen Bewegungen der schwimmenden Turbinen, welche wiederum Leistung und Beanspruchung der Anlagen beeinflussen können. Kenntnisse über die komplexen Bewegungsstrukturen sind dringend erforderlich für den Ausbau dieser Technologie. Die Forschenden werden mit Modellwindturbinen auf beweglichen Plattformen Experimente im großen Oldenburger Windkanal durchführen, um die realen Bedingungen auf See nachzubilden. Sie wollen ermitteln, wie die Schwimmbewegungen das dynamische Antwortverhalten der Anlagen und deren Nachlaufströmungen beeinflussen. Die Ergebnisse aus den Experimenten sollen ein besseres Verständnis schwimmender Windenergieanlagen liefern und später in Computermodelle für Simulationen solcher Anlagen einfließen.
FLOAWER Partner
Centrale Nantes (ECN) (Frankreich), Politecnico di Milano (PoliMI) (Italien), Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (UOLD) (Deutschland), Universität Stuttgart (SWE) (Deutschland), CNRS (Frankreich), University College Cork (UCC) (Irland), Norwegian University of Science and Technology (NTNU) (Norwegen), Technische Universität Dänemark (Dänemark), WavEC Offshore Renewables (Portugal) und Universität Rostock (UROS) (Deutschland).